Zur Ausstellung "oben-unten-dazwischen", Kloster St. Luzen, Hechingen, 2008
„Wir sehen nicht das was ist, sondern wer wir sind.“
Talmud.
In den Ausstellungsräumen des ehemaligen Klosters St. Luzen werden Fotografien; Fotomontagen, Fotodrucke und Videoarbeiten zu sehen sein. Ein Ausschnitt aus dem Schaffen und Experimentieren des Künstlers Jörg Umrath.
Studiert hat er Malerei/Grafik und Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Seine Arbeiten am Ende des Studiums und einige Jahre danach sind große, schwere Stahlplastiken, hergestellt mit Kräften, die über konventionelle Verfahren weit hinausgehen. Mit Dynamitladungen formt er Hohlkörper aus flachen, dicken Metallplatten im Grenzbereich des Kontrollierbaren.
Ebenso langanhaltend, wie die künstlerisch- experimentelle Arbeit (zu jener Zeit mit Dynamit und Stahl), ist seine Beschäftigung mit der Fliegerei.
Zwei Grenzbereiche, die für ihn lange Jahre streng getrennt koexistieren (Fliegerei als private Leidenschaft – Bildhauerei als künstlerische Ausdrucksform).
Während eines DAAD Stipendiums in England entfernt sich Umrath explizit von Stahl und Dynamit, um sich wieder „grafischen Erscheinungsformen“ anzunähern (Siebdruck, Fotografie, Film). Viel später, während eines Stipendiums in der Schweiz, beginnt er im Jahr 2004, seine langjährige Beschäftigung mit dem Fliegen ganz bewusst in sein Kunstschaffen einzubeziehen (Ausstellungen: Stipendiaten NAIRS Scuol, Unterengadin - und - „Vom Fliegen“ 2005, Galerie Oberwelt, Stuttgart).
In St. Luzen werden Arbeiten aus verschiedenen Entwicklungsstadien der künstlerischen Arbeit Jörg Umraths zu sehen sein. Geplant ist die Präsentation eines Videos, das aus Sequenzen verschiedener Flugzustände in und über Hechingen entstehen wird.
„Meine aktuelle Arbeiten sind zum einen Doppelbelichtungen, die ich auch ‚physiognomische Landschaften’ nenne. Zum anderen spielt das Thema Bewegungsverschiebung, bzw. Bewegungsunschärfe bei Bildern und Videoarbeiten eine Rolle. Die Bilder folgen verschiedenen thematischen Strängen und werden als Fotoausdrucke auf Papier und Leinwand gezeigt“. Jörg Umrath 2006
„Persönlich befinde mich zwischen Kindheit, Erwachsensein und Alter, ich befinde mich zwischen Kindheitstraum, Verwirklichung, Aufgabe und - Aufgeben. Und künstlerisch?
im flug... “
Jörg Umrath 2008
Auszüge aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung:
Guten Abend meine Damen und Herren
(...)
Die hier gezeigten Arbeiten von Jörg Umrath können ganz objektiv in Anspruch nehmen, physisch betrachtet aus einer gänzlichen anderen, dem Menschen nur durch Prothesen zugänglichen Perspektive entstanden zu sein. Auf diesen Aspekt möchte ich später noch einmal zurückkommen.
Die meisten von uns Anwesenden teilen mehr oder weniger mit Jörg Umrath die Erfahrung, die Welt schon einmal von oben betrachtet zu haben. Wir haben in unserem Leben schon einmal einen Turm bestiegen und heutzutage ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung schon mal in der Luft gewesen.
So sagt man wenigstens, wenn man vom fast schallschnellen Reisen in Druck geregelten Kabinen spricht. Beim hinunterschauen von dem Einen, oder dem hinauslugen aus dem Anderen erscheint die Welt merkwürdig verzerrt. Insbesondere beim Blick vom Turm fällt auf: richte ich den Blick zum Horizont, so wird dieser entsprechend unserer sonstigen Erfahrung unscharf und leicht kann es uns dabei transzendent zumute werden.
Aus dem Flugzeug betrachtet verändert sich die Welt für unsere Augen noch einmal bemerkenswert anders. In dem wir ihr schnell entschwinden, oder vielleicht treffender: sie uns entschwindet, verwandelt sie sich zunehmend zu einer Landkarte, zu einem Abstraktum. Die wirkliche Entfernung von der Erdoberfläche ist selbst für erfahrene Piloten nur mir einem Instrument zu bestimmen, also mit einer Prothese. Nur im Moment des Starts oder der Landung erfahren wir sehr vermittelt die Gewalt der Bewegung in der Zeit, also die Geschwindigkeit. In dem der Erdboden unter uns hinweg zurauschen scheint, ein Eindruck der durch die Butzenscheibchen der Flugmaschinen noch verstärkt wird, changiert unsere Wahrnehmung zwischen: Wir bewegen uns, oder die Welt bewegt sich rasend. Das Aufsetzen und die unseren Körper erfassenden Bremskräfte erden uns jäh – Wir! haben uns bewegt.
Ganz anderer Art scheint hingegen die Flugerfahrung mit einem Gerät zu sein, dessen sich Jörg Umrath bei seinen elementaren Erkundungen der Phänomene Zeit, Raum und Bewegung bedient. Diese Gleitschirme versprechen schon dem Namen nach eine Entrückung. Und es scheint, als ziele er seit seiner Kindheit auf diese Erkundung ab. Er schreibt:
„In anderen Träumen laufe ich auf einer niedrigen schmalen Mauer entlang und baue während des Laufens diese charakteristische Leichtkraft auf. Am Ende des Mäuerchens angelangt gelingt es mir waagrecht in der Luft parallel zum Boden weiterzulaufen, weiterzuschweben. Durch weiteres Verstärken der Leichtkraft schwebe ich langsam höher ungefähr in Baumwipfelhöhe...Langsames Schweben zwischen den Bäumen auf einem Waldweg ist ein häufiges Traumthema. Wie groß ist jedes Mal die Enttäuschung beim Erwachen, dass alles wieder nur Traum war, da ich mir im Traum häufig sehr sicher war, dass mein Fliegen dieses mal endlich „Realität“ geworden ist...“
Der Film „im flug1“ ist eine erste Annäherung an diesen Kindheitstraum. Gleichzeitig ist er eine Hommage an das Artists in Residence Haus und Kulturzentrum NAIRS in Scuol im Unterengadin, wo er von Mai bis August 2004 ein Aufenthaltsstipendium hatte. In gewisser Weise ist der Film auch eine Komprimierung seiner Geschichte mit dem Fliegen und dem Gefühl des Fluges. Der Film beginnt mit der Warte eines Betrachters, der knapp unter der Decke des Stipendiatenhauses schwebt, sich zum Fenster bewegt und hinunter auf den Fluss schaut. In den Überblendungen der Szenen sind jeweils „flash forwards“ auf kommende Flugerlebnisse... auch das Schweben über Baumwipfel (in diesem Fall unterengadinische Tannen) wird zu einem Motiv in diesem Film...
(...)
Ausgangspunkt seiner Arbeiten waren und sind filmisch und fotografisch entstandene Bilder, bei denen Bewegung eine starke Rolle spielt.
Im Bildnerischen drückt sich das durch Bewegungsunschärfen, bzw. Schärfeverläufe aus.
Über das Thema von Schärfe und Unschärfe hinaus entsteht aus der zunächst intuitiven Auswahl der Bilder eine Fokussierung auf inhaltliche Schwerpunkte.
So haben sich Themen, wie z.B. das Einfangen von Atmosphärischem, von Licht, von Bewegtem heraus kristallisiert, bei deren Betrachten eine innere Gestimmtheit ausgelöst werden kann.
Etwas gewagt könnte man hier direkte Bezüge zur Romantik herstellen: War diesen die Unschärfe am Horizont Ausdruck der Transzendenz, so ist Jörg Umrath die Mischung von Bildüberlagerungen und Bewegungsunschärfe kombiniert mit der sogartigen Dynamik der Bildfolgen Ausdruck existenzieller Naturerfahrung. Er spricht davon, im Fliegen erfahre er die Wucht der Zeit, in dem sich, wie vorhin von mir bei der Beschreibung des Landeanflugs angesprochen, die Welt unter ihm hinwegdreht. Hier begegnet ihm im Zusammenklang von Dynamik und Naturschönem das Erhabene. Es besteht heutzutage offensichtlich die Möglichkeit einer vermittelten Naturerfahrung, die uns einerseits unserer natürlichen Körpererfahrung enthebt und andererseits eine traumhafte, „Prothesen“ gestützte hinzufügt.
Jede Fotografie verweist auf den Moment des Auslösens und die Identität des Fotografen. Man müsste sie nur lesen können. Das beginnt unabdingbar in der Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern. Bis zum Überfluss angefüllt mit Bildern, werden wir aber in unsere eigenen, authentisch geschauten ununterscheidbar davon überlagert. Identität lässt sich hier nicht herausschälen, sie kann nur angesprochen werden. Umraths Bildern sprechen uns auf eine ästhetische und poetische Weise existenziell an.
Andererseits zeigen uns seine Bilder auch eine Distanz zu dieser Naturerfahrung, die er, einem Avatar vergleichbar, für uns stellvertretend gemacht hat und uns vermittelt anbietet. So werden wir angesprochen und zugleich darauf gestoßen, dass die Bilder zwischen uns und der Welt liegen. Bei der Wahrnehmung der meisten Dinge, können wir sie von ihren Bildern nicht mehr unterscheiden. Dazu müssten wir schon selber gleiten.
Michael Gompf, Vorsitzender des Kunstvereins Nürtingen e.V., Dozent an der Freien Kunstakademie Nürtingen e.V. und freischaffender Künstler
„Wir sehen nicht das was ist, sondern wer wir sind.“
Talmud.
In den Ausstellungsräumen des ehemaligen Klosters St. Luzen werden Fotografien; Fotomontagen, Fotodrucke und Videoarbeiten zu sehen sein. Ein Ausschnitt aus dem Schaffen und Experimentieren des Künstlers Jörg Umrath.
Studiert hat er Malerei/Grafik und Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Seine Arbeiten am Ende des Studiums und einige Jahre danach sind große, schwere Stahlplastiken, hergestellt mit Kräften, die über konventionelle Verfahren weit hinausgehen. Mit Dynamitladungen formt er Hohlkörper aus flachen, dicken Metallplatten im Grenzbereich des Kontrollierbaren.
Ebenso langanhaltend, wie die künstlerisch- experimentelle Arbeit (zu jener Zeit mit Dynamit und Stahl), ist seine Beschäftigung mit der Fliegerei.
Zwei Grenzbereiche, die für ihn lange Jahre streng getrennt koexistieren (Fliegerei als private Leidenschaft – Bildhauerei als künstlerische Ausdrucksform).
Während eines DAAD Stipendiums in England entfernt sich Umrath explizit von Stahl und Dynamit, um sich wieder „grafischen Erscheinungsformen“ anzunähern (Siebdruck, Fotografie, Film). Viel später, während eines Stipendiums in der Schweiz, beginnt er im Jahr 2004, seine langjährige Beschäftigung mit dem Fliegen ganz bewusst in sein Kunstschaffen einzubeziehen (Ausstellungen: Stipendiaten NAIRS Scuol, Unterengadin - und - „Vom Fliegen“ 2005, Galerie Oberwelt, Stuttgart).
In St. Luzen werden Arbeiten aus verschiedenen Entwicklungsstadien der künstlerischen Arbeit Jörg Umraths zu sehen sein. Geplant ist die Präsentation eines Videos, das aus Sequenzen verschiedener Flugzustände in und über Hechingen entstehen wird.
„Meine aktuelle Arbeiten sind zum einen Doppelbelichtungen, die ich auch ‚physiognomische Landschaften’ nenne. Zum anderen spielt das Thema Bewegungsverschiebung, bzw. Bewegungsunschärfe bei Bildern und Videoarbeiten eine Rolle. Die Bilder folgen verschiedenen thematischen Strängen und werden als Fotoausdrucke auf Papier und Leinwand gezeigt“. Jörg Umrath 2006
„Persönlich befinde mich zwischen Kindheit, Erwachsensein und Alter, ich befinde mich zwischen Kindheitstraum, Verwirklichung, Aufgabe und - Aufgeben. Und künstlerisch?
im flug... “
Jörg Umrath 2008
Auszüge aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung:
Guten Abend meine Damen und Herren
(...)
Die hier gezeigten Arbeiten von Jörg Umrath können ganz objektiv in Anspruch nehmen, physisch betrachtet aus einer gänzlichen anderen, dem Menschen nur durch Prothesen zugänglichen Perspektive entstanden zu sein. Auf diesen Aspekt möchte ich später noch einmal zurückkommen.
Die meisten von uns Anwesenden teilen mehr oder weniger mit Jörg Umrath die Erfahrung, die Welt schon einmal von oben betrachtet zu haben. Wir haben in unserem Leben schon einmal einen Turm bestiegen und heutzutage ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung schon mal in der Luft gewesen.
So sagt man wenigstens, wenn man vom fast schallschnellen Reisen in Druck geregelten Kabinen spricht. Beim hinunterschauen von dem Einen, oder dem hinauslugen aus dem Anderen erscheint die Welt merkwürdig verzerrt. Insbesondere beim Blick vom Turm fällt auf: richte ich den Blick zum Horizont, so wird dieser entsprechend unserer sonstigen Erfahrung unscharf und leicht kann es uns dabei transzendent zumute werden.
Aus dem Flugzeug betrachtet verändert sich die Welt für unsere Augen noch einmal bemerkenswert anders. In dem wir ihr schnell entschwinden, oder vielleicht treffender: sie uns entschwindet, verwandelt sie sich zunehmend zu einer Landkarte, zu einem Abstraktum. Die wirkliche Entfernung von der Erdoberfläche ist selbst für erfahrene Piloten nur mir einem Instrument zu bestimmen, also mit einer Prothese. Nur im Moment des Starts oder der Landung erfahren wir sehr vermittelt die Gewalt der Bewegung in der Zeit, also die Geschwindigkeit. In dem der Erdboden unter uns hinweg zurauschen scheint, ein Eindruck der durch die Butzenscheibchen der Flugmaschinen noch verstärkt wird, changiert unsere Wahrnehmung zwischen: Wir bewegen uns, oder die Welt bewegt sich rasend. Das Aufsetzen und die unseren Körper erfassenden Bremskräfte erden uns jäh – Wir! haben uns bewegt.
Ganz anderer Art scheint hingegen die Flugerfahrung mit einem Gerät zu sein, dessen sich Jörg Umrath bei seinen elementaren Erkundungen der Phänomene Zeit, Raum und Bewegung bedient. Diese Gleitschirme versprechen schon dem Namen nach eine Entrückung. Und es scheint, als ziele er seit seiner Kindheit auf diese Erkundung ab. Er schreibt:
„In anderen Träumen laufe ich auf einer niedrigen schmalen Mauer entlang und baue während des Laufens diese charakteristische Leichtkraft auf. Am Ende des Mäuerchens angelangt gelingt es mir waagrecht in der Luft parallel zum Boden weiterzulaufen, weiterzuschweben. Durch weiteres Verstärken der Leichtkraft schwebe ich langsam höher ungefähr in Baumwipfelhöhe...Langsames Schweben zwischen den Bäumen auf einem Waldweg ist ein häufiges Traumthema. Wie groß ist jedes Mal die Enttäuschung beim Erwachen, dass alles wieder nur Traum war, da ich mir im Traum häufig sehr sicher war, dass mein Fliegen dieses mal endlich „Realität“ geworden ist...“
Der Film „im flug1“ ist eine erste Annäherung an diesen Kindheitstraum. Gleichzeitig ist er eine Hommage an das Artists in Residence Haus und Kulturzentrum NAIRS in Scuol im Unterengadin, wo er von Mai bis August 2004 ein Aufenthaltsstipendium hatte. In gewisser Weise ist der Film auch eine Komprimierung seiner Geschichte mit dem Fliegen und dem Gefühl des Fluges. Der Film beginnt mit der Warte eines Betrachters, der knapp unter der Decke des Stipendiatenhauses schwebt, sich zum Fenster bewegt und hinunter auf den Fluss schaut. In den Überblendungen der Szenen sind jeweils „flash forwards“ auf kommende Flugerlebnisse... auch das Schweben über Baumwipfel (in diesem Fall unterengadinische Tannen) wird zu einem Motiv in diesem Film...
(...)
Ausgangspunkt seiner Arbeiten waren und sind filmisch und fotografisch entstandene Bilder, bei denen Bewegung eine starke Rolle spielt.
Im Bildnerischen drückt sich das durch Bewegungsunschärfen, bzw. Schärfeverläufe aus.
Über das Thema von Schärfe und Unschärfe hinaus entsteht aus der zunächst intuitiven Auswahl der Bilder eine Fokussierung auf inhaltliche Schwerpunkte.
So haben sich Themen, wie z.B. das Einfangen von Atmosphärischem, von Licht, von Bewegtem heraus kristallisiert, bei deren Betrachten eine innere Gestimmtheit ausgelöst werden kann.
Etwas gewagt könnte man hier direkte Bezüge zur Romantik herstellen: War diesen die Unschärfe am Horizont Ausdruck der Transzendenz, so ist Jörg Umrath die Mischung von Bildüberlagerungen und Bewegungsunschärfe kombiniert mit der sogartigen Dynamik der Bildfolgen Ausdruck existenzieller Naturerfahrung. Er spricht davon, im Fliegen erfahre er die Wucht der Zeit, in dem sich, wie vorhin von mir bei der Beschreibung des Landeanflugs angesprochen, die Welt unter ihm hinwegdreht. Hier begegnet ihm im Zusammenklang von Dynamik und Naturschönem das Erhabene. Es besteht heutzutage offensichtlich die Möglichkeit einer vermittelten Naturerfahrung, die uns einerseits unserer natürlichen Körpererfahrung enthebt und andererseits eine traumhafte, „Prothesen“ gestützte hinzufügt.
Jede Fotografie verweist auf den Moment des Auslösens und die Identität des Fotografen. Man müsste sie nur lesen können. Das beginnt unabdingbar in der Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern. Bis zum Überfluss angefüllt mit Bildern, werden wir aber in unsere eigenen, authentisch geschauten ununterscheidbar davon überlagert. Identität lässt sich hier nicht herausschälen, sie kann nur angesprochen werden. Umraths Bildern sprechen uns auf eine ästhetische und poetische Weise existenziell an.
Andererseits zeigen uns seine Bilder auch eine Distanz zu dieser Naturerfahrung, die er, einem Avatar vergleichbar, für uns stellvertretend gemacht hat und uns vermittelt anbietet. So werden wir angesprochen und zugleich darauf gestoßen, dass die Bilder zwischen uns und der Welt liegen. Bei der Wahrnehmung der meisten Dinge, können wir sie von ihren Bildern nicht mehr unterscheiden. Dazu müssten wir schon selber gleiten.
Michael Gompf, Vorsitzender des Kunstvereins Nürtingen e.V., Dozent an der Freien Kunstakademie Nürtingen e.V. und freischaffender Künstler